Analytische Psychotherapie
Die analytische Psychotherapie (AP) ist ein von Sigmund Freuds klassischer Analyse abgeleitetes wissenschaftlich fundiertes Behandlungsverfahren. Sie wird in der Regel im Liegen auf der Couch, meistens mit einer Frequenz von 3-4 Wochenstunden, durchgeführt.
Hier werden ebenso wie in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP) aktuelle Probleme und Störungen als Ausdruck von Konflikten und Traumatisierungen, die in der frühen Kindheit erlebt und unzureichend verarbeitet wurden, betrachtet.
Ebenso geht man davon aus, dass viele seelische Prozesse unbewusst ablaufen und dass diese nicht bewussten Vorgänge von großer Bedeutung für die körperliche und seelische Gesundheit bzw. Krankheit sind. Man arbeitet jedoch im Gegensatz zur TP nicht nur an einem relativ eng umgrenzten Konflikt, sondern an der psychischen Grundstruktur des Patienten. Deshalb erfordert eine solche Veränderung in der Regel auch eine mehrjährige Psychotherapie. Es kann auf diese Weise ein Erfahrungsprozess ermöglicht werden, in dessen Verlauf die Störungen, die im Rahmen der Ausbildung der psychischen Struktur in den frühkindlichen Beziehungen entstanden sind, verstanden und bearbeitet werden können.
Die AP arbeitet mit Assoziationen, Träumen und der Beschäftigung mit den aktuellen Beziehungen, auch zwischen TherapeutIn und PatientIn, innerhalb derer sich problematische Verhaltensweisen im hier und heute darstellen. In der analytischen Beziehung kann offenbart werden, wie sich das Vergangene im Gegenwärtigen niederschlägt und wird damit einer Behandlung und Heilung zugänglich gemacht.
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für 240 Behandlungsstunden. In Einzelfällen werden bis zu max. 300 Stunden auf Krankenkassenkosten durchgeführt.